Laut einer forsa-Umfrage aus dem Jahr 2019 bewerteten LandbewohnerInnen die medizinische Versorgung vor Ort schlechter als in der Stadt lebende Personen. Das betrifft insbesondere die fachärztliche Betreuung. So zeigten sich bei Ortsgrößen bis zu 20 000 Personen weniger als 50 % der EinwohnerInnen zufrieden. Und das nicht unberechtigt, wie die folgenden Zahlen zeigen. Brandenburg belegte mit einer Arztdichte von 584,5 ÄrztInnen / 100 000 EinwohnerInnen im Ländervergleich den dritten Platz von hinten (Bundesdurchschnitt 658,7). Etwas anders sieht es in den großen Städten aus: Berlin, eine Stadt, die mitten in Brandenburg liegt, konnte mit einem Wert von 936,9 den zweiten Platz hinter Hamburg belegen. Aber auch dort dauert es oft Monate, bis man einen Termin für einen Facharztbesuch erhält. Die Folgen: gerade Präventionsmaßnahmen werden häufig vernachlässigt, obwohl diese für eine frühzeitige Diagnose von Krankheiten sowie deren rechtzeitige Behandlung so wichtig sind.
Das Ziel des GRW-Netzwerkes MODIATE-BB ist, digitale und mobile Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten zur Stärkung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum zu erschaffen. Die ATeNe GmbH hat das Netzwerkmanagement inne.
Am 07. Dezember fand das erste Netzwerktreffen in hybrider Form statt. Dabei tauschten sich rund 30 ExpertInnen zu verschiedenen Aspekten aus. Der Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Kelle vom Deutschen Herzzentrum Berlin über das Projekt Herzcheck zeigte imposant, welchen Erfolg mobile Angebote haben können.
Wir freuen uns auf ein starkes Netzwerk mit vielen innovativen Partnern und deren Lösungen – für eine verbesserte medizinische Versorgung, auch im ländlichen Gebieten.